straucheln

straucheln

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strau|cheln ['ʃtrau̮xl̩n], strauchelte, gestrauchelt <itr.; ist:
1. (geh.) im Gehen mit dem Fuß unabsichtlich an etwas anstoßen und in Gefahr kommen, zu fallen:
sie strauchelte auf der schmalen Brücke und stürzte ins Wasser.
Syn.: hängen bleiben, stolpern.
2. sein Ziel nicht erreichen; scheitern:
in der Großstadt ist er total gestrauchelt und lebt jetzt als Penner; zwei Favoriten sind in dem Wettbewerb bereits gestrauchelt.
Syn.: Schiffbruch erleiden, stranden (geh.).

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strau|cheln 〈V. intr.; ist
1. fehltreten u. dadurch taumeln, stolpern
2. 〈fig.〉 sich etwas zuschulden kommen lassen, einen Fehltritt begehen
● er ist im Leben mehrmals gestrauchelt 〈fig.〉; über einen Stein \straucheln [<mhd. strucheln, Iterativum zu struchen, ahd. struhhon, struhhen „über einen Strauch fallen“]

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strau|cheln <sw. V.; ist [spätmhd. (md.) strūcheln, wahrscheinlich Intensivbildung zu mhd. strūchen, ahd. strūchōn = anstoßen, stolpern, viell. eigtl. = über einen Strauch, die Wurzeln eines Strauchs fallen]:
1. (geh.) im Gehen mit dem Fuß unabsichtlich an etw. anstoßen u. in Gefahr kommen zu fallen:
er strauchelte auf die Fahrbahn.
2.
a) scheitern, sein Ziel nicht erreichen:
die Mannschaft ist gegen einen Außenseiter gestrauchelt;
die Partei strauchelte an der 5 %-Hürde;
b) auf die schiefe Bahn geraten:
in der Großstadt s.;
gestrauchelte Jugendliche.

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strau|cheln <sw. V.; ist [spätmhd. (md.) strūcheln, wahrscheinlich Intensivbildung zu mhd. strūchen, ahd. strūchōn = anstoßen, stolpern, viell. eigtl. = über einen Strauch, die Wurzeln eines Strauchs fallen]: 1. (geh.) im Gehen mit dem Fuß unabsichtlich an etw. anstoßen u. in Gefahr kommen zu fallen: das Pferd strauchelte; Einer der Männer hielt ihn am Ellbogen fest, als wäre Ludwig betrunken und man befürchte, dass er strauchle (H. Lenz, Tintenfisch 137); ihre Füße drohten zu s.; er strauchelte [vom Gehsteig] auf die Fahrbahn; Er durchquerte die schmale Heide eines Hochtales, strauchelte durch den alten Bruchharsch im Schatten der Felswände (Ransmayr, Welt 14); <subst.:> Darüber kam ich wiederholt ins Straucheln, bis ich schließlich ein zweites Mal niederbrach (Stern, Mann 414); Ü weil auch er ... zu stammeln, zu stottern begonnen hatte, seine Zunge strauchelte über ein Wort (Mayröcker, Herzzerreißende 161). 2. a) scheitern, sein Ziel nicht erreichen: als Wissenschaftlerin ist sie gestrauchelt; die Mannschaft ist gegen einen Außenseiter gestrauchelt; Zwei Favoriten strauchelten dagegen deutlich (Freie Presse 29. 8. 89, 5); Die rechtsradikale NPD strauchelte an der Fünfprozenthürde (W. Brandt, Begegnungen 294); gestrauchelte Schriftsteller, Autorinnen; b) auf die schiefe Bahn geraten: in der Großstadt s.; Da ... mein Mann im Alter von 82 Jahren für solche jungen Menschen, welche einmal gestrauchelt sind, kein Verständnis hat (Klee, Pennbrüder 14); <subst. 2. Part.:> die Gesellschaft muss auch den Gestrauchelten helfen.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Straucheln — Straucheln, verb. regul. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, im Gehen anstoßen und aus dem Gleichgewichte kommen, in der anständigern Sprechart für das niedrigere stolpern. Ich hätte schier gestrauchelt, Ps. 73, 2, Mein Fuß hat… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • straucheln — »stolpern, einen Fehltritt tun«: Spätmhd. (mitteld.) strūcheln, niederl. struikelen sind wahrscheinlich Intensivbildungen zu dem allerdings nur oberd. bezeugten Verb mhd. strūchen, ahd. strūchōn »anstoßen, stolpern, stürzen«, dessen Herkunft… …   Das Herkunftswörterbuch

  • straucheln — V. (Aufbaustufe) geh.: mit dem Fuß irgendwo hängen bleiben und beinahe zu Boden fallen Synonym: stolpern Beispiel: Der äußerst ermüdete Läufer hinkte und strauchelte. straucheln V. (Oberstufe) keinen Erfolg haben, scheitern Synonym: zu Fall… …   Extremes Deutsch

  • Straucheln — Straucheln, durch etwas, woran der Fuß stößt, das Gleichgewicht verlieren; auch in sittlicher Beziehung gebraucht, so v.w. einen Fehltritt begehen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • straucheln — Vsw std. (14. Jh.), spmhd. strūcheln, ahd. strūhhēn, mndd. strūcheln, mndl. strukelen neben gleichbedeutendem Stammwort. Mit gleicher Bedeutung auch mhd. strunken, so daß wohl von Strauch, Strunk auszugehen ist (wohl in einer Bedeutung wie… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Straucheln — 1. Besser straucheln mit den Füssen als mit der Zunge. 2. Er strauchelt über ein Korn und springt über einen Stein. Holl.: Hij struikelt over eene graan korrel, en stapt over een berg heen. (Harrebomée, I, 255b.) 3. Es strauchelt wol ein Pferd… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • straucheln — 1. hängen bleiben, stolpern, taumeln. 2. a) keinen Erfolg haben, scheitern, Schiffbruch erleiden, sein Ziel nicht erreichen, versagen, zu Fall kommen; (geh.): keinen Zuspruch finden, stranden; (ugs.): auf den Bauch fallen, auf der Strecke… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • straucheln — strau·cheln; strauchelte, ist gestrauchelt; [Vi] 1 geschr ≈ stolpern 2 straffällig werden (meist mit einem kleinen Delikt): Die Spielsucht ließ ihn immer wieder straucheln …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • straucheln — struche, struchele …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • straucheln — strau|cheln; ich strauch[e]le …   Die deutsche Rechtschreibung

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